Was ist die Grundfläche?

Beim Thema Hausbau werden Sie auf viele unterschiedliche Flächen-Begriffe treffen. Es kommt vor, dass der Begriff Grundfläche im Internet synonym für verschiedene Flächen-Begriffe eingesetzt wird – was bei der Recherche für ein Bauprojekt zu Verwirrung führen kann. Um bei der Planung nicht durcheinander zu kommen, finden Sie hier eine Auflistung der unterschiedlichen Flächen-Begriffe.

Was ist die Grundfläche eines Bauwerks?

Die
Grundfläche

Die Grundfläche eines Gebäudes ist die Fläche, die sich durch die äusseren Abmessungen eines Gebäudes ergibt und mit der ein Gebäude den Boden berührt. Die Abmessungen der Grundfläche erfolgen auf Fussbodenhöhe an fertigen Oberflächen, wie Holzverkleidungen oder Aussenputz. 

Was ist die Grundstücksfläche?

Die
Grundstücksfläche (GF)

Die Grundstücksfläche (GF) wird durch die Grundstücksgrenzen gebildet und im Liegenschaftskataster sowie im Grundbuch ausgewiesen. Die DIN unterscheidet hier zwischen „Bebaute Fläche“ und „Unbebaute Fläche“. Zur Bebauten Fläche (BF) gehören die Teilflächen der Grundstücksfläche (GF), die durch Bauwerke oberhalb der Geländeoberfläche überbaut bzw. überdeckt oder durch Bauwerke unterhalb der Geländeoberfläche unterbaut sind.
Die Begriffe „überbaute, überdeckte oder versiegelte Fläche“ werden häufig in Bebauungsplänen verwendet um die Fläche des Gebäudes inkl. des Dachüberstands zu beschreiben.
 

Was ist die Brutto-Grundfläche (BGF)?

Die
Brutto-Grundfläche

Bei der Brutto-Grundfläche handelt es sich um die Gesamtfläche aller Grundrissebenen eines Gebäudes und um die maximal überbaute Fläche. Die Ermittlung der BGF erfolgt geschossweise. 
Für die Brutto-Grundfläche ergibt sich die Formel: 

Netto-Raumfläche (NRF) + Konstruktions-Grundfläche (KGF) = Brutto-Grundfläche (BGF) 

Was ist die Netto-Raumfläche (NRF)?

Die
Netto-Raumfläche

Die Netto-Raumfläche ist eine Teilfläche der Brutto-Grundfläche. Sie ist ein Flächenmass und die Summe aller nutzbaren Grundflächen in einem Gebäude. Sie setzt sich aus Nutzungsflächen (NUF), Technikflächen (TF) und Verkehrsflächen (VF) zusammen. Die Netto-Raumfläche ist die Differenz aus Brutto-Grundfläche und Konstruktions-Grundfläche (KGF). Vereinfacht erklärt, ist die Netto-Raumfläche die begehbare Fläche die mit einem Bodenbelag ausgestattet werden kann. Hierbei bleiben Möblierungen (z.B. Einbauschränke), Sanitärobjekte und nicht raumhohe Installationswände (Ablagen) ausser Betracht.

  • Nutzungsfläche (NUF): Die Nutzungsfläche ist die Summe aller Flächen eines Gebäudes, die einer bestimmten Zweckbestimmung dienen. Es gibt insgesamt sieben Arten an Nutzflächen, die sich aufteilen in die Bereiche Wohnen und Aufenthalt (NF1), Büroarbeit (NF2), Produktion, Hand- und Maschinenarbeit sowie Forschung und Entwicklung (NF3), Lagern, Verteilen und Verkaufen (NF4), Bildung, Unterricht und Kultur (NF5), Heilen und Pflegen (NF6) sowie sonstige Nutzungen (NF7).
  • Technikfläche (TF): Technikflächen sind Räume für technische Anlagen, wie Heizung, Klimaanlage, Lüftungsanlage, Fernmeldetechnik, Aufzüge, Wasserversorgung oder auch Serverräume.
  • Verkehrsflächen (VF): Dabei handelt es sich um Bereiche, die der Verkehrsschliessung und -sicherung dienen, wie zum Beispiel Dielen, Flure, Treppen, Fluchtwege sowie Fahrbahnen und Rangierflächen zwischen Garagen-Stellplätzen. 

Für die Netto-Raumfläche ergibt sich die Formel: 
NRF = NUF + TF + VF 

Was ist die Konstruktions-Grundfläche (KGF)?

Die
Konstruktions-
Grundfläche

Die Konstruktions-Grundfläche ist eine Teilfläche der BGF. Dazu zählen alle aufgehenden Bauteile eines Bauwerks, wie zum Beispiel Wände, Stützen, Pfeiler oder auch Schornsteine, nicht begehbare Schächte, Nischen oder Türöffnungen. Sie dienen lediglich der Konstruktion des Hauses und haben keinen Nutzungszweck. Die Konstruktions-Grundfläche ist die Differenz aus Brutto-Grundfläche und Netto-Raumfläche.

Was ist die Wohnfläche - (nach Wohnflächenverordnung – WoFlV)?

Die
Wohnfläche

Die Wohnfläche ergibt sich aus der Summe der Grundfläche der Wohnräume. Nicht zur Wohnfläche gehören die Grundflächen von 

  • Zubehörräumen (Kellerräume, Abstellräume und Kellerersatzräume ausserhalb der Wohnung, Waschküchen, Bodenräume, Trockenräume, Heizungsräume, Garagen)
  • Räumen, die nicht den an ihre Nutzung zu stellenden Anforderungen des Bauordnungsrechts der Länder genügen (z.B. erforderliche lichte Raumhöhe, Einhaltung der erforderlichen Belichtungsfläche)
  • Geschäftsräumen

Bei der Ermittlung der Grundflächen gibt es Regeln, welche Bereiche anzurechnen sind. Teilweise werden z.B. Bereiche in Dachschrägen, abhängig von deren Höhe, ganz, zur Hälfte oder gar nicht berücksichtigt.
Die Grundflächen von unbeheizten Wintergärten, Schwimmbädern, Balkonen, Loggien, Dachgärten und Terrassen werden bis max. zur Hälfte angerechnet.

Die Wohnfläche entspricht nicht der Netto-Raumfläche.

Bei Anträgen für Finanzierungen oder Darlehen ist immer die Wohnfläche anzugeben, diese ist die Grundlage für den Mietpreis und die Nebenkostenabrechnung.
 

Bungalow Fertighaus Planung Grundriss

Warum gibt es
so viele Flächenbegriffe?

Flächenbegriffe

Die Unterteilung der Flächen dient dazu, Gebäude vergleichbar zu machen und die genauen Kosten zu ermitteln. Berechnungsgrundlagen dabei sind die DIN 277 (für Brutto-Grundfläche, Netto-Raumfläche (inklusive Nutzungsfläche, Technikfläche und Verkehrsfläche) und Konstruktions-Grundfläche sowie die WoFIV für die Gesamtwohnfläche. 

Was ist die Grundflächenzahl (GRZ)?
Die
Grundflächenzahl

Die Grundflächenzahl (GRZ) ist ein Teil vom „Mass der baulichen Nutzung“ und wird im Bebauungsplan festgesetzt. Diese Festsetzung dient unter anderem dazu, die Bebauungsdichte innerhalb eines bestimmten Gebietes festzulegen.
Die Grundflächenzahl (GRZ) gibt an, wie gross die bebaute Grundfläche, im Verhältnis zur Fläche des Baugrundstücks sein darf. Bei der Ermittlung dieser Grundfläche sind die Grundflächen aller baulichen Anlagen (Wohn- und Nebengebäude, Terrasse, Garagen/Stellplätze und deren Zufahrten) mitzurechnen. Die Grundflächenzahl wird als Dezimalzahl (z.B. 0,4) angegeben. Dies bedeutet, dass die Grundfläche 40% der Grundstücksfläche betragen darf.  
Die detaillierte Berechnung sollte allerdings durch einen Architekten oder Fachplaner erfolgen, da es hierfür spezielle Regeln gibt, die durch die Baunutzungsverordnung (BauNVO) vorgegeben werden.

Grundstücksgrösse (m2) x Grundflächenzahl = zulässige Grundfläche (m2)

Villa Fertighaus Planung Grundriss

Was ist die
Geschossflächenzahl (GFZ)?

Die
Geschossflächenzahl

Die Geschossflächenzahl (GFZ) ist ein Teil vom „Mass der baulichen Nutzung“ und wird im Bebauungsplan festgesetzt. Sie gibt an, wie gross die Geschossfläche im Verhältnis zur Fläche des Baugrundstücks sein darf. Bei der Ermittlung der Geschossfläche sind die Grundflächen aller Vollgeschosse in allen Gebäuden auf dem Grundstück mitzurechnen. Je nach landesrechtlichen Vorschriften gibt es Unterschiede bei der Definition von Vollgeschossen.

Die Geschossflächenzahl wird als Dezimalzahl (z.B. 0,8) angegeben. Dies bedeutet, dass die Geschossfläche 80% der Grundstücksfläche betragen darf.  

Die detaillierte Berechnung sollte allerdings durch einen Architekten oder Fachplaner erfolgen, da es hierfür spezielle Regeln gibt, die durch die Baunutzungsverordnung (BauNVO) und die jeweiligen Landesbauordnungen vorgegeben werden.

Grundstücksgrösse (m2) x Geschossflächenzahl = zulässige Geschossfläche (m2)